Niels Lund Chrestensen verstorben
Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Diplomgärtner und langjährigem Wirtschaftsführer Niels Lund Chrestensen, der am 16. August 2025 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.
von Niels Lars Chrestensen erschienen am 21.08.2025Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Diplomgärtner und langjährigem Wirtschaftsführer Niels Lund Chrestensen, der am 16. August 2025 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.
Lebenswerk
Niels Lund Chrestensen trug über Jahrzehnte hinweg maßgeblich zur Entwicklung des traditionsreichen Gartenbauunternehmens N.L. Chrestensen in Erfurt bei. Nachdem er – aus Sorge um einen möglichen Einsatz in der kasernierten Volkspolizei oder im Uranbergbau – Deutschland verließ, studierte er Gartenbau in Leicester (Großbritannien) und an der Humboldt-Universität Berlin und erwarb den Abschluss als Diplomgärtner.
1967 trat er in den elterlichen Betrieb ein und übernahm bald die Leitung der Produktionsabteilung. Trotz der Verstaatlichung 1972 blieb er im VEB Erfurter Blumensamen in führender Position tätig und war verantwortlich für die Blumensaatgutproduktion für nationale und internationale Märkte. Neben seiner Arbeit engagierte er sich als landwirtschaftlicher Entwicklungshelfer in Afrika und war politisch als Mitglied der NDPD sowie der Stadtverordnetenversammlung Erfurt aktiv.
Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten setzte Niels Lund Chrestensen den Weg der Reprivatisierung fort: Gemeinsam mit seinem Bruder Cornel übernahm er wieder die Geschäftsleitung des Familienunternehmens. Als Präsident der Industrie- und Handelskammer Erfurt ab 1990 sowie später als Vizepräsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages beeinflusste er entscheidend die Wirtschaftsentwicklung in Thüringen und Ostdeutschland. Er war zudem Berater im „Aufbau Ost“ unter Bundeskanzler Helmut Kohl und Mitglied der Zukunftskommission des Freistaats Thüringen, darüber hinaus über 16 Jahre im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG. Bis Anfang 2011 vertrat er ferner das Königreich Dänemark als Honorarkonsul in Erfurt.
Seine Verdienste blieben nicht ungeachtet
Für sein Engagement erhielt er 1999 das Bundesverdienstkreuz am Bande, 2005 den Verdienstorden des Freistaats Thüringen und 2010 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse – überdies zahlreiche Auszeichnungen wie die IHK-Ehrennadel und den Mittelstands-Unternehmerpreis.
Niels Lund Chrestensen hinterlässt ein Unternehmen, das sich seit der Reprivatisierung erfolgreich etablierte: mit neuem Logistikzentrum im Borntal (seit 1994), etwa 100 Mitarbeitenden und Vertrieb von über 1.000 Pflanzenarten weltweit, darunter mehr als 200 eigene Züchtungen.
Im Namen des Unternehmens sagen wir: „Danke, Niels Lund Chrestensen – für die Vision, Ihr Durchhaltevermögen und Ihre tatkräftige Gestaltung einer blühenden Zukunft.“
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