Der Garten ist für 73 % der Gartenbesitzer ein Rückzugsort zum Kraft tanken
Innere Ruhe und der Rückzug an einen ungestörten Ort sind grundlegende Bedürfnisse des Menschen und in schwierigen Situationen besonders wichtig. Die aktuell durch IMAS im Auftrag der österreichischen Gartencenterkette bellaflora durchgeführte Gartentrendstudie 2022 zeigt klar: Der Garten ist für knapp drei Viertel der Gartenbesitzer (73 %) Rückzugsort zum Kraft tanken geworden – im Frühling verbringen Gartenbesitzer im Schnitt ganze 4,1 Stunden pro Tag im Grünen.
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Die persönliche Wohlfühloase nachhaltig zu gestalten, bleibt weiterhin Trend - 85% der Gartenbesitzer geben an, Müll zu vermeiden bzw. richtig zu trennen. Jeweils 60% kompostieren bzw. schaffen einen Lebensraum für Nützlinge wie Wildbienen, Vögel oder Igel. Die Bedeutung eines nachhaltigen Bodens ist einem Drittel der ÖsterreicherInnen sehr wichtig (34 %). Noch Aufholbedarf zeigt die Studie beim Informationsstand zum Thema Boden: Hier fühlen sich nur fünf Prozent umfassend informiert.
- Bedeutung des Gartens als Kraftquelle nimmt eher zu (57 %), ein Drittel (33 %) schreibt dem Garten eine gleichbleibende Bedeutung zu
- Grüne Auszeit: Für 22 Prozent ist der Alltag sehr herausfordernd, 53 Prozent der GartenbesitzerInnen tanken mit Familie & Freunden Kraft im Garten, 50 Prozent entspannen bei der Gartenarbeit
- 69 Prozent nehmen ihr Mobiltelefon mit in den Garten, 49 Prozent nutzen ein Radio
- 86 Prozent der GartenbesitzerInnen ist Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Garten wichtig
- Die Bedeutung eines nachhaltigen Bodens ist einem Drittel der ÖsterreicherInnen sehr wichtig (34 %), nur fünf Prozent fühlen sich umfassend informiert.
Paul Eiselsberg, IMAS: „Die Ergebnisse der von IMAS im Januar 2022 durchgeführten bellaflora-Gartentrendstudie bestätigen, dass die Bedeutung von Natur und Pflanzen für den Menschen immer wichtiger wird. Von einem ohnehin schon hohen Niveau ausgehend geben 57% der Befragten an, dass Garteln in Zukunft noch wichtiger werden wird, für Gartenbesitzer ist der künftige Stellenwert mit 64% sogar noch höher.“
Grüne Auszeit nehmen
Die Alltagshektik, der tägliche Stress in Job und Freizeit, laufend schlechte Nachrichten - für fast jeden Fünften (22 % Note 6+7 auf siebenteiliger Skala) ist der Alltag sehr herausfordernd, für die Hälfte (51 % Note 4+5) immerhin mittelmäßig herausfordernd. Die meiste Kraft kosten hohe Erwartungshaltungen an sich selbst oder von außen (54 %), die berufliche Situation (52 %), eine hohe Informationsflut (47 %) und die ständige Erreichbarkeit (39 %).
Das alles hat bei vielen Menschen zum Wunsch nach Erholung und Rückzug geführt – eine Auszeit vom Alltag, um Kraft zu tanken und abzuschalten. 65% laden ihre Batterien beim Spazierengehen auf, über die Hälfte geht einem Hobby nach (54 %) und 50 Prozent verbringen Zeit mit ihren Freunden. Vor allem Gartenbesitzer machen ihren Garten zum kulturellen und sozialen Mittelpunkt ihres Lebens. Man kann dort Freunde treffen, feiern, aber es sich auch ganz allein mit der Natur schön und gemütlich machen. 53% verbringen gerne im Familien- und Freundeskreis Zeit im Garten, für 50% ist die Arbeit im Garten, das Pflanzen und Heckenschneiden, Harken und Mähen eine Art der Entspannung.
Natur und Technik: Kein Widerspruch
Doch die vernetzte Welt macht auch vor dem Gartentor nicht Halt: Das spiegelt sich auch im Nutzungsverhalten von Elektronikgeräten wider – über zwei Drittel der Gartenbesitzer (69 %) nehmen ihr Mobiltelefon zumindest eher häufig auch mit in den Garten, knapp die Hälfte (49 %) hört bei Gartenarbeit & Co. Radio. Andere Geräte wie Laptop oder Tablet werden dagegen deutlich weniger häufig genutzt.
Der Garten ist für viele in den letzten Jahren – besonders in den Krisen der letzten beiden Jahre – zum erweiterten Wohnraum geworden. Vor allem jetzt im Frühjahr zeigt sich verstärkt die wichtige Funktion und der Wunsch nach mehr Grün im Leben: In einer klassischen Frühlingswoche verbringen Gartenbesitzer im Schnitt 4,1 Stunden pro Tag in ihrem Garten. Die grüne Oase ist nachhaltig .Dabei zeigt die Befragung, dass Garten & Co. einen hohen Stellenwert im Leben von Hobbygärtner darstellt:
- 80 % der GartenbesitzerInnen geben an, dass der Garten zum erweiterten Wohnraum geworden ist
- 74 % bezeichnen ihre grüne Wohlfühloase mittlerweile als „guten Freund“
- 76 % nutzen den Garten gerne als Treffpunkt mit Familie und Freunden
- 73 % beschreiben den Garten als ihre persönliche Kraftquelle
Jeder Garten ist anders. Und jeder Gartenbesitzer hat seine persönlichen Vorstellungen davon, wie sein Fleckchen Grün aussehen soll. Drei Viertel (79 % zumindest eher wichtig) legen großen Wert auf einen artenreichen Garten und fördern somit den Lebensraum für Nützlinge wie Bienen und andere Insekten, Wildvögel, Igel etc. Auch das Interesse an Gemüsepflanzen und Kräutern, Obstbäumen und Beerensträuchern ist in den letzten Jahren enorm gestiegen: Ein nützlicher Garten für die Eigenversorgung findet bei 70% der Befragten hohen Zuspruch.
Auch ein gepflegter, aufgeräumter Garten (70 %) und die praktische, pflegeleichte Wohlfühloase (72 %) stehen auf der Beliebtheitsskala der Gartentypen weit oben. Trotz der unterschiedlichen Vorlieben bei den Gartentypen haben alle den Nachhaltigkeitsgedanken gemein: Umweltschützende und ressourcenschonende Maßnahmen im Garten zu treffen, ist für 86 Prozent der Gartenbesitzer zumindest eher wichtig.
85% der Gartenbesitzer geben an, Müll zu vermeiden bzw. richtig zu trennen. Jeweils 60% kompostieren bzw. schaffen einen Lebensraum für Nützlinge wie Wildbienen, Vögel oder Igel. Ebenfalls über die Hälfte dieser Zielgruppe gibt an, Regenwasser zu sammeln (58%) und rund die Hälfte geht sparsam mit Wasser im Garten um (53%).
Der Boden für ein gutes Leben – Orientierung ist gefordert
Die Grundlage für einen üppigen Garten ist ein gesunder Boden. Denn mit dem Boden fängt alles an. Dieses Bewusstsein für eine gesunde Gartengrundlage zeigt sich auch bei der Umfrage: Einem Drittel der ÖsterreicherInnen (34 %) ist ein nachhaltiger Boden – also die Aufbereitung der Erde mit nachhaltigen Maßnahmen sehr wichtig, weitere 50 % stufen ihn als eher wichtig ein.
"Hier ist der Handel gefordert – in Bezug auf Nachhaltigkeit – für mehr Informationen und klarere Beschriftungen zu sorgen“, so Paul Eiselsberg. Denn nur wenige fühlen sich zum Thema „nachhaltigen Boden“ umfassend informiert: Nur fünf Prozent der Befragten empfinden den eigenen Informationsstand rund um Boden, Erde usw. als sehr gut, weitere 43% als eher gut. Dagegen schätzt ein Drittel (35 %) sein Wissen darüber als eher schlecht ein – hier besteht also noch Aufholbedarf.
Zur Studie: Die IMAS-Daten zur bellaflora-Gartentrendstudie 2022 wurden erhoben in Form von Online-Interviews, n=1.019, im Jänner 2022, österreichische Bevölkerung im Alter von 16 bis 69 Jahren
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