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Österreich

Einkaufstest zeigt schwere Mängel beim Verkauf von Pestiziden in Gartencentern und Baumärkten

Die österreichischen Umweltschutzorganisation Global 2000 hat Gartencenter und Baumärkte getestet, und überprüft, welche Pestizide und Biozide für den Privatgebrauch im Handel erhältlich sind und wie es um die Qualität der Beratung im Verkauf bestellt ist. Im Einkaufstest zeigten sich schwere Mängel.

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Global2000
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In 27 Gartencentern, Baumärkten und Lagerhäusern mit Gartenabteilung wurden Testeinkäufe durchgeführt: Bauhaus, bellaflora, Dehner, Fetter Hagebaumarkt, Hornbach, Lagerhaus, OBI und Starkl.

Im Vergleich zum letzten Einkaufstest 2014 waren viele der hoch umweltgiftigen Pestizide nicht mehr erhältlich. Einerseits weil einige davon nun nicht mehr für den Haus- und Kleingarten zugelassen sind und andererseits weil die Händler teilweise freiwillig auf sie verzichten.

Weniger giftige Pestizide, aber Beratung verbesserungswürdig

Auch bei der Qualität der Beratung waren Verbesserungen gegenüber früher zu erkennen, aber teilweise werden Risiken und Nebenwirkung der Pestizide immer noch sehr lückenhaft oder gar nicht erklärt und deshalb fielen noch immer knapp 1/3 der Märkte beim Test durch. Manche Schädlingsbekämpfungsmittel aus der Gruppe der Biozide sind richtige Schmetterlings- und Bienenkiller und sind mit Ausnahme einer Kette fast überall flächendeckend erhältlich.

Die Gesamtbewertung der Testeinkäufe fiel in 8 von 27 Fällen (30 %) negativ aus, da in den Regalen der Geschäfte stark umweltgiftige Mittel zu finden waren und die Beratung nicht ausreichte, um eine sichere Verwendung der Pestizide zu gewährleisten. Bei mehr als der Hälfte der Einkäufe war die Beratung nicht sehr ausführlich, aber zumindest wurden die relevantesten Informationen gegeben und die umweltgiftigsten Mittel waren nicht im Sortiment zu finden. Bei 19 % waren sowohl Beratung als Sortiment so, dass eine positive Gesamtbewertung zustande kam.

In 48 % aller Fälle wurden von den BeraterInnen umweltschonende Pflanzenschutzmaßnahmen empfohlen, bei 22 % hingegen wurden nur chemisch-synthetische Mittel angeboten. Bei den restlichen 30 % der Testeinkäufe wurden teilweise – in erster Linien für den Einsatz bei essbarem Obst und Gemüse – biologische Produkte empfohlen, aber auch chemisch-synthetische Mittel.

In 41 % der Testeinkäufe wurde selbst auf Nachfrage nicht oder nur sehr lückenhaft auf Gesundheitsrisiken bzw. Schutzkleidung aufmerksam gemacht.

In 37 % der Testeinkäufe wurde auch auf Nachfrage nicht auf die vorgeschriebenen Wartefristen zwischen dem Spritzen und dem Verzehr von Obst und Gemüse aufmerksam gemacht.

In 59 % der Testeinkäufe wurden auch auf Nachfrage nicht auf Risiken für die Umwelt gemacht.

Fünf der acht Unternehmen verzichten auf den Verkauf von Roundup oder anderen Produkten mit Glyphosat. Nur Dehner, Fetter Hagebaumarkt und das Lagerhaus vertreiben noch glyphosathältige Produkte.

Biozide sind nach wie vor bei fast allen Händlern – positive Ausnahme ist bellaflora – in Selbstbedienung und ohne Beratung erhältlich. Außerdem fanden wir bei den Mitteln zur Bekämpfung von Ameisen und anderem vermeintlichen „Ungeziefer“ eine ganze Reihe von Wirkstoffen, die bei Pflanzenschutzmitteln für den Privatgebrauch nicht mehr zugelassen sind, wie z.B. das Neonikotinoid Imidacloprid oder die ebenfalls hoch bienengiftigen Pyrethroide Cypermethrin und Lambda-Cyhalothrin. Außerdem auch das sogar in der professionellen Landwirtschaft verbotene Fipronil.

Den kompletten Test mit den detaillierten Ergebnissen der gestesten Märkte finden Sie hier:
www.global2000.at

 

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