Bleibt der BdB im ZVG?

Eine wesentliche Ursache liegt offensichtlich in der unterschiedlichen Auffassung über die Aufgabenverteilung. Der ZVG sieht sich in der Rolle als Dachverband als für die politischen Kontakte auf oberster Ebene zuständig. Der BdB will, wo es um besonders wichtige Anliegen seiner Mitglieder geht, auch selbst mit Nachdruck aktiv werden und tut dies auch.

In einem Schreiben an die Mitglieder berichtet BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl davon, dass der BdB Anfang letzten Jahres seine Forderung nach einem Entschädigungsfonds für Baumschulen bei einem Befall durch Quarantäneschädlinge im Bundeslandwirtschaftsministerium vorgelegt habe. Dieses eigenständige Vorgehen sei vom ZVG kritisiert worden, nicht nur gegenüber dem BdB, sondern auch gegenüber dem Ministerium.

Zeitgleich sei der BdB von der Europaarbeit des ZVG ausgeschlossen worden. Zwar sei dies damit begründet worden, dass der BdB für dieses Arbeitsfeld bislang keinen Beitrag bezahle. Wegen des zeitlichen Zusammenhangs werde die Maßnahme des ZVG als "Strafaktion" für das eigenständige politische Engagment begriffen, für den BdB wohl so etwas wie der berühmte Tropfen, der das Fass nach jahrelangen Differenzen zum Überlaufen bringt.

Darüber hinaus sieht sich der BdB von seinem Dachverband nicht ausreichend unterstützt. Beim ZVG wird außerdem mangelnde Bereitschaft zu nötigen Strukturreformen gesehen und zu wenig Bereitschaft für ein gemeinsames Grünes Dach für die verschiedenen Sparten und ihre Organisationen.

Ausdrücklich wird von Seiten der BdB-Geschäftsführung betont, dass im Falle eines Austrittes aus dem ZVG großes Interesse an einer Zusammenarbeit in neuer Form bestehe - dann allerdings auf Augenhöhe und gemeinsam mit den Kollegen aus dem Garten- und Landschaftsbau.