Wertschätzung ist Herausforderung für 2015
Unter Beteiligung von Prof. Dr. Bernd Böhmer, Leiter des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, und Dr. Franziska Waldow vom Julius Kühn-Institut traf sich das erweiterte ZVG-Präsidium auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin. Ein Ausblick des Präsidenten des ZVG, Jürgen Mertz, auf die Themen 2015 und die Zukunft des Pflanzenschutzes in Deutschland bildeten die Schwerpunkte.
ZVG-Präsident Mertz benannte das zentrale Thema des Verbandes für 2015: „Den tatsächlichen Wert unserer Produkte und Dienstleistungen gegenüber dem Verbraucher zu kommunizieren hat für mich oberste Priorität“. Die Botschaften der vom ZVG in Auftrag gegebenen Marktforschungsstudie zeigen, wie groß die Unterschiede in der Wahrnehmung des Verbrauchers zu der der Branche seien. „Dass Werbung für Blumen und Pflanzen kaum registriert wird und beim Kauf von Blumen und Pflanzen in erster Linie der Preis entscheidet, muss für uns ein Alarmsignal sein“. Die Diskussion innerhalb des Verbandes sei aber so weit fortgeschritten, dass man in diesem Jahr mit der Entwicklung von konkreten Konzepten und Maßnahmen rechnen könne.
Ein optimistisches Resümee zog Mertz aus der aktuellen Nachwuchswerbekampagne. Dass die Gartenbaubranche auf stabile Ausbildungszahlen verweisen kann, sei ein gutes Ergebnis. Darauf müsse man nun aufbauen.
Weitere Themen seien die Ausgestaltung des kürzlich in Kraft getretenen flächendeckenden Mindestlohns, die gegenwärtig schwierige Marktsituation für den deutschen Apfel und die zugesagte bundespolitische Förderung der Energieeffizienz im Gartenbau. Zudem sei die Situation bei der Harmonisierung von Pflanzenschutzmittelzulassungen nach wie vor unbefriedigend.
Für den zweiten Teil der Sitzung hatte der ZVG Gastreferenten geladen, die aus ihrer jeweiligen Perspektive die Zukunft des Pflanzenschutzes darstellten. Prof. Dr. Böhmer von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen stellte die Bedeutung eines funktionierenden harmonisierten Zulassungsverfahrens für Pflanzenschutzmittel heraus. Hier bestünde erheblicher Nachholbedarf. Die Herausforderungen von Lückenindikationen wurden von Frau Dr. Waldow vom Julius Kühn-Institut erläutert. Einen kontroversen Blick auf die Nutzung von Pflanzenschutzmitteln gab der Bundestagsabgeordnete Harald Ebner, Bündnis 90/Die Grünen. Er mahnte, auch die Gefahren der Nutzung von Pestiziden nicht außer Acht zu lassen.