GfK-Studie: Kaufkraft in Europa steigt leicht
Die Kaufkraft in Europa ist in diesem Jahr um rund 2 Prozent gestiegen. Wie viel sich die Menschen leisten können, hängt jedoch stark davon ab, in welchem europäischen Land sie leben. Starke Unterschiede existieren vor allem zwischen den nord- und westeuropäischen sowie den zentral-, süd- und osteuropäischen Ländern. Aber auch innerhalb eines Landes variiert die Kauf-kraft zum Teil sehr deutlich. Das sind Ergebnisse der aktuellen Studie „GfK Kaufkraft Europa 2014/2015“ von GfK.
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Insgesamt stehen den europäischen Verbrauchern für das Jahr 2014 etwa 8,83 Billionen Euro für ihre gesamten Ausgaben sowie zum Sparen zur Verfügung. Dies entspricht einer Kaufkraft von 13.112 Euro pro Einwohner im Durchschnitt der 42 Studienländer. Damit haben die Europäer rund 2% mehr zur Verfügung als im vergangenen Jahr. Für die Verbraucher in vielen Ländern bedeutet dies auch real eine leichte Steigerung. Die Inflationsrate wird für 2014 laut der Europäischen Zentralbank für die 28 in der Europäischen Union zusammengeschlossenen Ländern bei einem Prozent liegen.
Zwischen den Ländern in Europa gibt es beträchtliche Unterschiede, wieviel die privaten Verbraucher für ihre Konsumausgaben verwenden können. Während etwa das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen in Norwegen 30.560 Euro beträgt, liegt es in Bulgarien im Landesschnitt bei 3.097 Euro, also bei rund einem Zehntel.
Das Europaranking hat sich im Vergleich zum Vorjahr verändert: Dänemark ist um zwei Plätze auf Rang fünf in Europa aufgestiegen. Um jeweils einen Rang konnten Deutschland, Großbritannien, Malta, Litauen, Estland, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Kosovo und Weißrussland vorrücken. Albanien verlor mit vier Rängen am stärksten und kommt nun auf dem drittletzten Platz. Schweden verlor drei Ränge, landet aber immerhin noch auf Rang 8. Tschechien rutschte zwei Ränge ab, Belgien, Zypern und die Türkei jeweils einen. In vielen Fällen ist dies auf Wechselkursverluste anderer Währungen gegenüber dem Euro zu erläutern. Die GfK Kaufkraft wird zur europaweiten Vergleichbarkeit in Euro ausgewiesen.
Eine relativ harte Grenze im Wohlstandsgefälle zeichnet sich nach wie vor zwischen den West- und Nordeuropäern auf der einen Seite, sowie den Zentral- Ost- und Südeuropäern auf der anderen Seite ab. Zwar haben die kaufkraftschwachen Länder in den vergangenen Jahren langsam aufgeholt. Aufgrund der Finanzkrise mussten sie jedoch teils deutliche Rückschläge hinnehmen.
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