ECC Köln: Fünf Thesen zur Zukunft des Handels
Online-Händler stehen genauso wie der traditionelle Handel vor großen Herausforderungen. Rund 90 Prozent der Internet-Pure-Player werden dabei nicht überleben. Das ECC Köln und die Managementberatung Mücke, Sturm & Company haben fünf Thesen zur Digitalisierung der Handelslandschaft aufgestellt und prognostizieren bis zum Jahr 2020 dramatische Veränderungen.
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Die Digitalisierung des Handels hat sowohl auf die stationären als auch auf die Online-Händler gravierende Auswirkungen: So verändert das gewandelte Kundenverhalten die Anforderungen an Erreichbarkeit, individualisierte Angebote und das Einkaufserlebnis. Kurz: Geschäftsmodelle müssen sich grundlegend ändern. „Nur Händler, die ihr Kerngeschäft um flexible Konzepte erweitern, haben zukünftig eine Chance“, macht Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln, deutlich. In fünf Thesen beschreiben das Forschung- und Beratungsunternehmen ECC Köln und die Managementberatung Mücke, Sturm & Company wie sich der Handel bis zum Jahr 2020 verändern wird und wie Händler reagieren müssen:
These 1: 70 % der traditionellen Händler werden sich völlig neu erfinden oder verschwinden.
Bis zu 30 Prozent aller stationären Outlets werden bis zum Jahr 2020 aus dem Markt ausscheiden – so eine Prognose des IFH Köln. Weitere 40 Prozent werden nur überleben, wenn es Ihnen gelingt, ihr Geschäftsmodell grundlegend zu verändern. Nur wer den online-getriebenen Anforderungen der Kunden gerecht werden kann, hat eine Chance zu überleben. „Die klare Botschaft heißt: Der traditionelle Handelskäufer stirbt aus und damit auch der traditionelle Handel“, so Dr. Nikolaus Mohr.
These 2: 90 % der derzeitigen reinen Online-Händler werden nicht überleben.
Der Markt der Pure Player wird sich aufgrund extrem niedriger Margen konsolidieren. Es werden sich nur diejenigen Konzepte durchsetzen, die Kernkompetenzen optimieren, ein klares Leistungsversprechen gegenüber dem Kunden abgeben und dies auch dauerhaft erfüllen können. „Bei den Pure Playern werden dies neben Amazon einige wenige Category-Spezialisten sein“, so Dr. Kai Hudetz.
These 3: Kanaldenken war gestern – Multi-Touchpoint-Management ist morgen.
Kunden fordern schon heute „Next Level Cross Channeling“: intelligente und kundenorientierte Konzepte, die dem Verbraucher an jedem Touchpoint einen echten Mehrwert bieten - ohne Kanalbrüche.
These 4: Flexible, relevante und unterhaltende Formate bestimmen den Handel der Zukunft.
Flexible und innovative Konzepte sind gefragt, die sich konsequent an der Customer Journey der Kunden orientieren. Händler, die es schaffen, ihr Kerngeschäft um neue, flexible und möglichst individuelle Konzepte zu erweitern und den Kauf zu einem Erlebnis machen, werden zukünftig erfolgreicher sein.
These 5: Starke Marken dominieren den Markt.
Das Internet erhöht den Anteil der markenorientierten Zielkäufer. Klare Gewinner dieser Entwicklung sind Hersteller und Händler mit starken Marken. Seit Jahren wachsen die Online-Shops der Hersteller deutlich schneller als der Online-Handel insgesamt. So zeigt eine Untersuchung des IFH Köln, dass der Online-Handel insgesamt zwischen 2008 und 2013 um den Faktor 2,5 gewachsen ist, während die Shops der Hersteller fast eine Vervierfachung erzielen.
Weitere Informationen zu den fünf Thesen zur Zukunft des Handels: http://bit.ly/ErosionimHandel
Zum Thesenpapier: Mücke, Sturm & Company als führende Strategieberatung für die Digitale Transformation und das ECC Köln als führendes Marktforschungs- und Beratungsunternehmen rund um E-Commerce bilden eine in Deutschland einzigartige Partnerschaft, um Handelsunternehmen zu Digital Master zu entwickeln. Als branchenübergreifende Experten im deutschsprachigen Raum untersuchen das ECC Köln und Mücke Sturm & Company laufend aktuelle Entwicklungen in Handel und Industrie.
Quelle: EEC Köln
(c) DEGA GRÜNER MARKT online, 28. Mai 2014
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