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BHB-Kongress: Keine Angst vor ­Online-Konkurrenz

Der BHB – Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten veranstaltete Mitte Juni den 7. Internationalen BHB-Gartenkongress – mit rund 200 Teilnehmern aus Handel, Industrie und Dienstleistungssektor. Stationärer und Online-Handel wurden viel diskutiert.
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Multichannel-Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsstrategien standen ebenso auf der Agenda wie Marketingideen und Trends. Erich Huwer, Sprecher des BHB-Vorstands, präsentierte die Entwicklung des Gartenfachmarkts aus Sicht des BHB und der DIY-Branche. Jährlich würden etwa 18 Mrd. Euro im Gartenhandel umgesetzt. Davon mache der Verkauf von Pflanzen etwa 10 Mrd.  Euro aus. Jedoch werde der Handel das Vorfrühlingsminus dieses Jahr nicht mehr aufholen können. Die aktuelle Entwicklung müsse die Branche als Herausforderung verstehen, mit innovativen Vertriebsideen und Verkaufsfördermaßnahmen die Ziele des Geschäftsjahres 2013 dennoch zu erreichen.

Potenziale sind nicht ausgeschöpft
Klaus Peter Teipel vom Marktforschungsinstitut Results4retail, warf einen Blick in die Zukunft des Gartenmarkts. Sein Fazit: Das Potenzial ist bei Weitem nicht ausgereizt. Lazy-Gardening und Selbstversorgung mit Nutzgärten seien die das Konsumverhalten bestimmenden Trends. Der stationäre Handel werde nicht fallen – die Online-Vermarktung sei jedoch zukünftig auch für stationäre Händler nicht mehr lediglich „Kür“, sondern ein „Muss“.

E-Commerce überschätzt
Einen der markantesten Vorträge hielt Alexander Kremer, Geschäftsführer der Gartencenter Kremer GmbH. Seine Aussagen wurden von folgenden Referenten mehrfach aufgegriffen. Der Handel unterliege der Versuchung, die Unübersichtlichkeit und Geschwindigkeit des Wandels vorschnell mit den inflationär benutzten Schlagworten „E-Commerce“, „Multichannel“ und weiterer technologischer Trends zu beantworten. Dabei werde die Bedeutung des Vertriebskanals E-Commerce über- sowie die Komplexität und Andersartigkeit der zugrunde liegenden Geschäftsprozesse unterschätzt. Es kauften viel weniger Menschen im Online-Versandhandel ein, als gemeinhin angenommen werde.

Der Marktanteil des Versandhandels in der grünen Branche werde auch in den nächsten Jahren die 10-%-Marke nicht erreichen, ist sich Kremer sicher. Das Internet präge jedoch ein neues Anspruchsdenken der Konsumenten. Die Herausforderung liege im Erkennen der tiefen Sehnsüchte. In einer Welt der „Zuvielfalt“ sehnten sich die Menschen nach dem Einzigartigen. Nur wenn der stationäre Handel echte, authentische Innovationen kreiere und eine einzigartige Handelsleistung anbiete, werde er den modernen Konsumenten, dem jede Nische über das Internet erschlossen wird, noch begeistern können. „Dabei gilt es, seine eigene Identität zu kennen und seine Stärken auszubauen, statt immer mehr neue Pferde zu satteln und Durchschnitt jetzt auch noch online zu kultivieren.“ Red.

aus DEGA GRÜNER MARKT, Augsabe 7-8/2013, erscheint am 7. Juli 2013

 

(c) DEGA online, 21.6.13

 

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