Beet- und Balkonpflanzensaison 2012: Betriebe, die auf Wünsche eingehen, haben die Nase vorn
Basierend auf Betriebsauswertungen und Umfragen in 21 Einzelhandelsgärtnereien
Süddeutschlands sowie Beratungen, Marktbeobachtungen und Gesprächen im
Facheinzelhandel, blickt Marketingberater Norbert Elgner auf die Beet- und Balkonpflanzensaison
2012 zurück.
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Das Frühjahrsgeschäft profitierte
vor allem von vielen
Neupflanzungen, die durch den
starken Frost im Februar erforderlich
wurden. Der nasskalte
April allerdings verzögerte den
sonst üblichen Frühstart in die
Beet- und Balkonpflanzensaison.
So blieben rund 75 % der
Betriebe im April mit ihren Umsätzen
unter dem Vorjahresmonat.
Im Mai – zunächst noch
kalt, mit Eisheiligen – folgte
ideales
Pflanzwetter, mit überdurchschnittlich
vielen Sommertagen
über 25 °C. Über 80 %
der Betriebe konnten ihre Umsätze
vom Mai 2011 toppen.
Alle durchschnittlichen Leistungszahlen,
ob Flächenproduktivität,
Mitarbeiterumsatzleistung
oder Umsatz je Kunde,
lagen im Vergleich zum Vorjahr
deutlich im Plus.
Auch die Nachsaison im Juni
führte ebenfalls in über 80 % der
Betriebe zu einem weiteren
Schub nach vorne. Insgesamt
bescherte die Saison 2012 im
Durchschnitt aller Betriebe ein
Umsatzplus von 12,3 %, wobei
sich 6,4 % auf eine gesteigerte
Kundenfrequenz und 5,9 % auf
einen höheren Umsatz pro Kunde
zurückführen lassen.
Natürlich ist der Preis für
die Leitpflanze Pelargonie bei
1,99 €/Stück seit Jahren festgezurrt.
Um die Preisschwelle von
2 € zu überspringen, ohne Kunden
zu verprellen, bedarf es
einer weiteren Spezifizierung
des Sortiments. Es geht um
Merkmale, die für den Kunden
einen nachvollziehbaren Zusatznutzen
darstellen. Mehrwert
schaffen ferner farbig bedruckte
Töpfe mit Produktbezeichnung
und Pflegetipps oder die
Umstellung vom schwarzen 11-
cm- auf den 12- oder 13-cm-
Kulturtopf in Weiß, Weinrot oder
Maigrün.
Grundsätzlich gilt für den
Fachhandel, die Stellschrauben
für Preisanpassungen bei Standardartikeln
vorsichtig zu justieren.
Artikel, die dem Ergänzungs-
oder Spezialitätensortiment
zuzurechnen sind, bieten
diesbezüglich mehr Spielräume.
Zu den effizienten Möglichkeiten
einer verträglichen Preisanpassung
zählen:
- Nutzung von Preisspielräumen bei weniger bekannten Artikeln
- konsequentes Umsetzen der Preisschwellentaktik, zum Beispiel statt 1,95 € besser 1,99 €
- raus aus der Masse und frontale Präsentation von markenstarken Produkten
- Konsequente Kommunikation von Mehrwertfaktoren, die dem Kunden einen Nutzen bieten („neu“, „winterhart“, „gefülltblühend“, „duftend“ etc.)
Text: Norbert Elgner, Heppenheim Bild : von Freyberg
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