Inspirationen für Auge und Gaumen
In diesem Jahr führte die VDG-Winterreise knapp 40 VDG-Mitglieder und Fördermitglieder in die Region Stuttgart und Heilbronn mit insgesamt neun spannenden Einblicken in Gastronomie, Einzelhandel und Gartencenter.
von Petra Reidel erschienen am 08.12.2025
Die Idee des Verbands Deutscher Garten-Center e. V. (VDG), Lieferanten und Kunden zu gemeinsamen Veranstaltungen einzuladen ist nach wie vor einzigartig in der Branche. Die durch die sehr engagierte VDG-Präsidentin Martina Mensing-Meckelburg vorbereiteten Reisen sind zudem perfekt organisiert – sowohl vom Ablauf als auch vom fachlich inspirativen Inhalt.
„Beim Essen, Busfahren und vielen weiteren persönlichen Gesprächen, lernt man Kollegen und Geschäftspartner viel schneller und besser kennen als in reinen Verkaufsgesprächen. Nach diesem Austausch weiß man, wer zu einem passt, und es können viel bessere Geschäftsbeziehungen entstehen“, lautet das Statement von Teilnehmer Heino Schwarz, Blumen Schwarz in Schwabach, der selbst auf viele konstruktive Gespräche zurückblickt.
Programmpunkte
Neben den Gartencentern Kölle in Heilbronn und Mauck in Lauffen am Neckar, stand auch der große Gastronomie-Bereich bei der E. Breuninger GmbH & Co. KG in Stuttgart auf dem Programm. Weitere Highlights waren die Genusswelt Berner in Weinstadt, die Stuttgarter Markthalle mit Merz und Benzing sowie Selecta One als weltweit führender Züchter von Beet- und Balkon- sowie Zimmerpflanzen in Stuttgart.
Die Häussermann Stauden + Gehölze GmbH in Möglingen inspirierte als Gartencenter Campo Verde sowie als Produzent: Hier begeisterte der Ideenreichtum wie das Personal in den neuen Tagungsräumen geschult wird. Das Konzept, dass auch GaLaBau-Betriebe und Architekten die Tagungsräumlichkeiten mieten können und somit gleichzeitig Multiplikatoren imitten der Stauden und Gehölze sind, empfanden einige als ansprechend anders. Zudem kam zur Sprache, dass durch die wärmer werdenden Winter und den fast völligen Wegfall von Dauerfrost, Pflanzungen im Winter attraktiver werden und für den Kunden viele Vorteile bringen, wie zum Beispiel ein besseres Anwachsen und weniger Pflege. Deshalb hält Häussermann den Winter über sein gesamtes Endkundenquartier komplett bestückt.
Am Samstagabend lernten die Teilnehmer mit Christian Seyffer zudem einen engagierten jungen Unternehmer im Weingut Seyffer in Weinsberg kennen, der die Familientradition in dritter Generation fortführt. Sehr viele Eindrücke, Einblicke und spannende Konzepte, die anregen, Bestehendes im eigenen Unternehmen zu evaluieren und zu hinterfragen.
1Breuninger Gastronomie-Konzept
Karls Kitchen im obersten Geschoss in Stuttgart ist ein Hybrid aus à la carte und Selbstbedienung während der Stoßzeiten von 11.00 Uhr bis 14.30 Uhr. Hierdurch wird der Service entlastet und der Durchlauf für die 312 Plätze mit Terrasse über den Dächern Stuttgarts erhöht. Die Öffnungszeiten entsprechen denen des Hauses und das Konzept besteht bereits seit 15 Jahren. Karls Kitschen catert zudem sämtliche Veranstaltungen im Haus. Auch Konzepte wie Fashion x Food mit rund 1.000 Gästen und sechs bis sieben Promiköchen sind in dieser Location möglich. Laut Christian Hasse, Food und Beverage Manager bei der E. Breuninger GmbH & Co. KG in Stuttgart, stärken solche Veranstaltungen, die meist schon nach fünf bis sechs Wochen ausgebucht sind, die Marke und erhöhen vor allem die Strahlkraft.
Zur kleinen Kaffeebar in einem der unteren Geschosse kommentiert Branchenkenner Florian Sell: „Der Anfang einer Gastronomie ist im besten Fall eine Kaffeebar, da sie immer ein überschaubares Risiko darstellt.“ Im kleinen Bistro eine Etage tiefer kann mit Produkten aus der Breuninger Konfiserie gefrühstückt und gesnackt werden. Idealer Treffpunkt ist die Champagnerbar im Erdgeschoss. Ausführlichere Kulinarik bietet dann das Sansibar, welches es als Franchise-Konzept so nur in Stuttgart sowie im Breuninger in Düsseldorf gibt. Hasse erklärt, dass natürlich bei Reisen regelmäßig geschaut wird, wohin der Markt tendiert und was zur eigenen Marke passt, um am Puls der Zeit zu bleiben.
Teilnehmerfazit
„Gastronomie ist und bleibt toll und fast ein Muss, lässt sich aber in kleineren Betrieben eher schwer umsetzen. Dass die Kulinarik auch in größeren Unternehmen nicht immer ein Profit-Geschäft ist, haben wir auf der Tour mehrfach gehört, was uns erstaunt und nachdenklich macht“, so Heino Schwarz Fazit. Deko-Produkte aus Asien und Zusatzsortimente ziehen Kunden in deutlich größeren Mengen an als Pflanzen, war einer seiner weiteren gesammelten Eindrücke. „Wer wie wir viel Umsatz mit Pflanzen macht, wird deshalb weiter eine Nische bleiben, weil genau aus diesem Grund nur geschultes Personal zum Einsatz kommen kann.“



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