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Rupert Feys Branchenblick

Ohne Synergie von Alt und Neu geht es auch 2025 nicht

Aktuell sind alle Social-Media Plattformen voller „Mach dieses EINE Ding“ und „ALLES wird gut“ Heilversprechen. Egal ob Abnehmen in zwei Wochen, reich in vier Wochen, halb soviel Arbeiten in acht Wochen oder oder oder. Natürlich alles Unsinn, ist Rupert Fey überzeugt.

von Rupert Fey, Bargfeld-Stegen erschienen am 09.01.2025
Rupert Fey ist Handelsexperte mit Schwerpunkt Blumen und Pflanzen. rfey@beyond-flora.com © beyond flora
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Ja, wir brauchen Neues wie das Salz in der Suppe. Aber der Erfolg liegt in der Balance aus mutigen Innovationen und der Verbesserung bewährter Konzepte. Einerseits stehen wir als Branche vor der großen Herausforderung, mit den dynamischen Trends und Bedürfnissen der Kunden Schritt zu halten: Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder neuartige Pflanzenkonzepte – ohne Innovationen stagnieren wir. Andererseits ist der Blick in den Rückspiegel ebenso wichtig. Wie gut funktioniert unser Kerngeschäft? Beste Sortimente, Fokus auf Pflanzen, Präsentationskonzepte und Verkaufsstrategien? Die Hausaufgaben im Einzelhandel bleiben der unverzichtbare Grundpfeiler, auf dem jeder Erfolg fußt.

Der Erfolg liegt in der Balance aus mutigen Innovationen und der Verbesserung bewährter Konzepte. Rupert Fey

Ein Blick in andere Branchen zeigt, wie beide Ansätze Hand in Hand gehen können. Schauen wir etwa auf den Lebensmitteleinzelhandel: Discounter wie Lidl oder Aldi kombinieren konsequente Prozessoptimierung – von der Logistik bis zum Pricing – mit innovativen Ansätzen wie nachhaltigen Eigenmarken und modernen Store-Designs.

Oder denken wir an den Erfolg von Ikea: Die Schweden perfektionieren seit Jahren Grundlagen wie Wegeführung, Inspirationswelten, perfekte Problemlösungen in Produkten und Kundenkommunikation und setzen diese regelmäßig in neuen Kontexten um. Der Effekt? Immer wiederkehrende Kunden, die sich verstanden fühlen. Was nützt das perfekte Tischkonzept, wenn die Ware darauf nicht aktuell ist, keine Frische ausstrahlt oder eben auch einfach nicht da ist?

Gleichzeitig dürfen wir die Innovationskraft nicht aus den Augen verlieren. Trends wie Urban Gardening, „Workshops“, „Pflanzen mit Zusatznutzen“ oder digitale Beratungssysteme eröffnen neue Zielgruppen. Doch diese Potenziale können wir nur nutzen, wenn unsere Basis solide ist. Denn was nützen uns visionäre Konzepte, wenn die Warenwirtschaft, oder der Personalbestand wackelt oder das Marketing weder Reichweite noch Relevanz erzielt?

Ohne Synergie von Alt und Neu geht es auch 2025 nicht. Der Schlüssel für 2025 liegt in der klugen Kombination: Bestehendes verbessern und gleichzeitig den Mut für Neues aufbringen. Das bedeutet konkret:

  • Optimierung der Grundlagen: Topseller optimieren, Saisonzeiten voll auschöpfen, alles, aber auch wirklich alles für eine sicheres Fundament im Ertrag schaffen und durchdachte Präsentationen durchhalten und verfeinern.
  • Gezielte Innovationen: Einführung nachhaltiger Produkte, neue Services testen, digitale Tools mit Zusatznutzen etablieren und kreative Ansätze im Marketing umsetzen.
Nutzen wir das Jahr 2025 und die ruhigen Monate vor der Saison, um alle Hausaufgaben zu erledigen und zugleich visionäre Wege zu beschreiten. Rupert Fey

Aber nicht „um des neuen Willen“ oder weil „der Wettbewerber auch hat“ – Newsletter forciert oder eine App gestartet hat, dies oder jenes gemacht. Übrigens scheitern die meisten Innovationen wieder an der Umsetzung. Es ist nicht die App oder der Newsletter. Es sind die Inhalte, die kontinuierliche Verbesserung und der Nutzen aus Kundensicht. Nicht das Gimmick oder der siebte Link. Also: Erst das Haus aufräumen, dann die Party feiern.

Der Gartenfachhandel hat eine unschlagbare Stärke: die Emotion, die mit Pflanzen und Gärten verbunden ist. Doch Emotion allein reicht nicht, wenn der Rest nicht stimmt. Nutzen wir das Jahr 2025 und die ruhigen Monate vor der Saison, um alle Hausaufgaben zu erledigen und zugleich visionäre Wege zu beschreiten. Dann gibt es eine blühende Saison, auch wenn die Stimmung und die Politik nicht so richtig mitmachen. Die Sonne und der Frühling kommen ganz gewiss, und dann auch die Kunden – zu allen, die vorbereitet sind!

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