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Rupert Feys Branchenblick

Innovative, kuratierte Sortimente statt Wildwuchs

Wodurch zeichnet sich der Fachhandel generell aus? Zum Beispiel im Lebensmittelsegment oder vielleicht auch in der Unterhaltungselektronik oder Bekleidung? Durch fachkundige Beratung, beste Präsentation in hochwertigem Ambiente, Qualität in jedem Aspekt, aktuelle Sortimente und durch Neuheiten und Seltenheiten. Aber wie sieht’s in unserer Branche aus?

von Rupert Fey erschienen am 11.09.2023
Rupert Fey ist Handelsexperte mit dem Schwerpunkt Blumen und Pflanzen. In DEGA GRÜNER MARKT analysiert er allgemeine Handelsentwicklungen und erklärt, was sie für die Grüne Branche bedeuten. www.beyond-flora.com © Steffi Rost
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Wenn wir nun in unsere Branche schauen, fällt doch auf: Auf Neuheiten und seltene Produkte wird oft wenig Wert gelegt, oder sie sind nicht sichtbar für die Kunden. Wer die Flower Trials, Messen oder auch Versuchsgärten besucht, sieht eine Vielzahl von Produkten, die im Fachhandel später aber nicht vorhanden sind. Sicher gibt es Produkte aus den Lagern: „Me-Too“ – noch eine rote Geranie oder die zwanzigste Topfnelke – oder aus der Kategorie: „Braucht kein Mensch“ – nicht haltbar oder kein Wow beim Kunden.

Aber trotzdem gibt es vieles, was praktisch nicht auf die Flächen kommt, oder nur sehr zögerlich. Warum produzieren und verkaufen wir oft weiter den „VW-Käfer“, der eigentlich schon lange ausgedient hat? Weil wir die Handhabung, Stärken und Schwächen kennen? Oder bequem sind? Weil wir nicht gut genug auswählen? Neuheiten dürfen kein Selbstzweck sein. Nicht wie die verrückte Modeidee, die praktisch überhaupt nicht funktioniert. Auf der anderen Seite: Wo wäre die Modebranche ohne Neues? Es gäbe praktisch keine Kaufanreize! Und warum verzichten wir „freiwillig“ auf diesen Kaufanreiz? Wer würde in das Feinkostgeschäft gehen, wenn es schon jedes Glas dort kennt? Wer ins Modegeschäft, wo immer die gleichen Jeans liegen? Woran liegt es? Kein Überblick? Kein Mut?

Ein Weg könnten kuratierte Sortimente sein, von spezialisierten Partnern und Händlern. Die sich nicht als „Warenbeschaffer“ sehen, sondern jeweils für Format und Saison neues bereitstellen bei Blumen und Pflanzen. Und auf der anderen Seite eben gut, aber innovativ sourcen, reservieren und entwickeln. Damit Ihre Kunden in allen Bereichen vorne sind. Auch und gerade bei Sortimenten.

Ist es nicht etwas verrückt, wenn neue Sortimente nicht im Fachhandel zuerst sind? Flachbildschirme, neue Obstsorten, die Trendkleider aus Mailand und die neuesten Bücher sollte es nicht im Discount geben. Sondern mit guten Margen und wenig Menge im bestsortierten Handel. Und von dort wandern sie natürlich in alle anderen Handelsstufen. Also mehr Mut zum Risiko, mehr Überzeugung für neues im Kernsortiment Pflanze.

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